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MU

Hat ein Hund Buddha-Natur?

MU

28.2.23, 22:00

Diese schlichte Silbe stammt aus dem Zen-Buddhismus und verweist auf etwas, das sich unserer gewöhnlichen Sprache und Logik entzieht: auf das Nichts – das, was jenseits aller Gegensätze liegt. Kein Ja, kein Nein. Kein Dies, kein Das. MU ist nicht einfach eine Verneinung. MU ist eine Öffnung. Ein Raum.

Berühmt wurde MU durch ein Zen-Koan, das seit Jahrhunderten überliefert wird:
Ein Mönch fragt seinen Meister: „Hat ein Hund Buddha-Natur?“
Die Antwort: „MU.“

Keine Erklärung. Keine Lehre. Nur diese Silbe – und mit ihr der Fingerzeig auf die Tiefe, in die Worte nicht reichen.
Wer mit dem Verstand antworten will, scheitert. Wer in die Stille geht, könnte plötzlich verstehen – jenseits von Gedanken, jenseits vom Ich.

Für mich ist MU nicht nur ein Konzept, sondern eine Praxis.
In der MU Meditation – wie wir sie im Zentrum der Lebendigkeit pflegen – begegnen wir dieser Weite.
Wir sitzen. Still. Aufrecht. Wach.
MU kann als stilles Mantra wirken, das den Geist sammelt, beruhigt, entleert.
Oder es ist einfach da – wie der Raum zwischen den Dingen, wie das Schweigen nach einer tiefen Frage.

MU ist nicht etwas, das man erreichen kann.
MU ist das, was bleibt, wenn alles andere still wird.

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